Schauen Sie mal rein! Welche Fallstricke lauern bei der Beschaffung von Hotelwäsche?
Minenfeld Eins
Je dicker der Stoff, desto besser. Je dicker und teurer er ist, desto besser. Der 40×40-Stoff ist deutlich dicker als der 60×40-Stoff, und dicker Stoff ist in vielen Fällen unbequem. Die Dicke des Stoffes hängt stark von der Garnstärke ab. Genauer gesagt, wird sie durch die Faserdichte bestimmt. Die Faserdichte gibt die Anzahl der Fäden pro Quadratzoll Stoff an und wird als britische Fadendichte oder kurz S bezeichnet. Sie hängt von der Länge und dem Gewicht des Garns ab.
Aus einem Tael Baumwolle werden 30 Fäden mit einer Länge von einem Meter hergestellt; aus einem Tael Baumwolle werden 40 Fäden mit einer Länge von einem Meter hergestellt. Je höher die Garnnummer, desto weicher und strapazierfähiger ist der Stoff, und je dünner der Stoff, desto besser ist seine Qualität. Offensichtlich gilt: Je höher die Garnnummer, desto feiner das Garn, desto höher die Anforderungen an die Maschinen, desto höher die Qualität der Rohbaumwolle, desto höher der Preis pro Tonne Garn und desto höher die Stoffkosten. Die Garnnummer ist der wichtigste Indikator für die Garnstärke. Je höher die Nummer, desto feiner das Garn und desto mehr Fäden liegen pro Quadratzoll. Daher gilt: Bei gleicher Garnnummer ist eine höhere Dichte besser, und je höher die Garnnummer, desto höher die Dichte – das ist es, was man oft über Stoffe mit hoher Garnnummer und hoher Dichte hört. Demnach gilt: Je dicker der Leinenstoff, desto besser, und je dicker er ist, desto teurer ist er.
Knackige Textilien wie Hotelbettbezüge, Bettlaken, Kissenbezüge und andere Heimtextilien werden nach dem Waschen in einer normalen Wäscherei appliziert. Die Appretur dient dazu, die Fleckenbeständigkeit des Gewebes zu erhöhen, das Eindringen von Schmutz in die Fasern zu verhindern und eine Trennschicht zwischen Schmutz und Gewebe zu bilden. Dadurch lässt sich der Schmutz aus dem Bettbezug beim Waschen leichter entfernen. Ein weiterer Zweck der Appretur ist die Erhöhung der Gewebesteifigkeit, die Vermeidung von Faserflusen und ein angenehmer Griff. Entspricht die Garndichte des Gewebes nicht den Normen, wird die sogenannte Dicke durch die Appretur erhöht. Diese Dicke und Steifigkeit sind jedoch nur vorübergehend und verschwinden nach dem Waschen wieder.
Viele Hersteller schlichten ihre Stoffe im letzten Arbeitsschritt der Bleich- und Ausrüstungsanlage, da ihre Garnfeinheit nicht den Normen entspricht. Unsere Stoffe hingegen erfüllen die Normen und werden nicht geschlichtet, sondern mit Weichspülern behandelt. Die Kosten für Weichspüler sind deutlich höher als die für die Schlichtung. Daher sind Stoffe mit einem steifen Griff nicht unbedingt die beste Wahl.
Der Stoff ist sehr glänzend, und das liegt an der Mercerisierung chemischer Fasern. Bei der sogenannten Mercerisierung wird Baumwollgewebe mit konzentrierter Natronlauge behandelt, um die Fasern auf der Oberfläche zu entfernen, die Fasern im Garn zu schrumpfen und die Natronlauge anschließend auszuwaschen. Durch diese Behandlung verändert sich die Form der Baumwollfasern, die Lichtreflexion wird gleichmäßiger und die Oberfläche der Baumwollfasern erhält einen starken Glanz.
Mercerisieren ist ein Veredelungsverfahren und hat nichts mit dem Material des Stoffes zu tun. Fabriken ohne Mercerisierungsanlage verwenden das Kalanderverfahren. Die Kalandermaschine besteht aus mehreren harten und weichen Walzen mit glatten Oberflächen. Nachdem der Stoff durch diese Walzen geführt wurde, werden die Garne geglättet und die Oberfläche erhält eine glatte Oberfläche. Der Glanz wird verstärkt und der Stoff fühlt sich fester an. Allerdings ist die Haltbarkeit des Glanzeffekts gering, und der Stoff verliert seinen Glanz nach mehrmaligem Waschen allmählich. Kalandrieren ist eine mechanische und physikalische Behandlung, Mercerisieren hingegen eine chemische – zwei unterschiedliche Verfahren. Daher denken manche Kunden fälschlicherweise, dass der Stoff glänzend, dünn und aus Chemiefasern besteht. Bei gleichem Stoff ist mercerisiertes Material teurer als kalandriertes.
